Gewinde schneiden oder formen? DIN371

Oktober 09, 2019

Gewinde schneiden oder formen? DIN371

Heute sind die Komponenten fürs Gewindeformen eingetroffen. Da ich etwas Probleme hatte ein gutes Gewinde in die Aluminiumextrusionsprofile mit einem Gewindeschneider mit gerader Spannut herzustellen, möchte ich nun probieren die Gewinde zu formen, zumal durch Kaltverfestigung die Gewinde auch tragfähiger werden. Für Alle die das auch mal ausprobieren möchten hier eine kleine Zusammenstellung der Infos:

Hier ist eine sehr gute Erklärung über die Theorie und ein kleiner Überblick:
https://gewindeaufschneider.de/blog/gewindeformer-gewindefurcher/

Und hier werden die unterschiedlichsten Arten von Gewindeschneidern, sehr schön von Mark Fa.HAAS mit Vor/-und Nachteilen von erklärt:
https://youtu.be/bkrUzGooA9k

Hier ist noch ein Hersteller "Vergnano" und dessen Übersicht von den Formern zu erwähnen:
[PDF]

Neues Gewindeformer Programm <- könnt ihr euch direkt reinziehen :-)

Hinweis: Niemals ohne Gewindeformöl formen!

Ich selbst verwende ein Gewindeformöl von "Thermdrill" (1L auf Ebay gekauft)

und den Maschinengewindeformer, ohne Schmiernut, sind auch von Vergnano, als Privatkauf auf Ebay für 30€ 2xM8er - HSSE A80 TiCN - 7GX:

Normaler Schnellarbeitsstahl HSSE
Anhand folgender Tabelle sehen wir die passenden Beschichtungen für jeweilige Materialien. Die TiCN eignet sich für fast alle Materialien, außer dem harten martensitischen Stahl und Nickel.

Hier sehen wir den notwendigen Bohrungsdurchmesser von D7,45mm bei M8.

Jetzt muss nur noch sichergestellt werden, dass der Achsversatz mit dem Akkuschrauber minimiert werden und die Drehzahl konstant und niedrig eingestellt werden kann. Ich werde hier noch die gefundenen Alternativen dazu posten. Die Idee ist ein pneumatischer Gewindeschneider.

Ein solcher pneumatischer Gewindeschneider "Automatic Pneumatic Air Tapping Tool" ist in der Regel sehr teuer in der Anschaffung und verfügt über diverse Adapter mit Kupplungen, welche mit und ohne integrierte Rutschkupplung erhältlich sind. Hier müsst ihr aufpassen, es gibt unterschiedliche Vierkantgrößen die nach den Normen DIN/ISO/JIS genormt sind und eure Gewindeschneider nicht zwingend dort reinpassen müssen. Jeder Hersteller variiert hier auch nochmals seine Vierkante.

Hey aufwachen! Wir haben das Jahr 2020 eine z.B. "Makita" leistet mittlerweile über 100Nm Drehmoment und wahrlich mehr als genug Drehmoment im unteren Drehzahlbereich bis 700U/min um einen Gewindeschneider abzubrechen! Rutschkupplung rein, fertig. Ihr braucht solch einen Pneumatic Tapper nur wenn ihr das ganze Business mäßig macht. Für einen M6er in Grauguss mit Öl braucht ihr ca. 100Ncm= 1Nm. In V4A braucht ihr ca. über 3Nm...wichtiger ist das nicht verkanten. Beim Gewindeformen entstehen höhere Drehmomente. Besser wäre ein Gewindeformer mit Schmiernuten :-) Aber das wusste ich damals nicht.

Hier noch einige Tipps

Da die meisten Gewindeschneider aus Hartmetall sind und einige noch günstige Bohrmaschinen wie z.B. Parkside haben und deren sehr billiger Klemm-mechanismus nicht genug Flächenpressung aufbringen kann, so empfiehlt es sich einen Adapter zu nehmen, damit der Gewindeschneider nicht ständig durchdreht. Ein Adapter von Sechskant auf Vierkant, hierbei gibts auch Unterschiede, die Hersteller teilen die Vierkantgrößen nochmals auf. Den könnt Ihr finden unter z.B. GSR LINK oder auf Amazon von Hazet LINK